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Knochenbrecher-Krankheit auf dem Vormarsch

Dengue-Fieber in Deutschland: Vermehrtes "Mitbringsel" aus dem Urlaub

  • Veröffentlicht: 11.04.2024
  • 13:48 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die gemeldeten Fälle von Dengue-Fieber in Berlin, übertragen durch die Gelbfiebermücke, sind kräftig angestiegen.
Die gemeldeten Fälle von Dengue-Fieber in Berlin, übertragen durch die Gelbfiebermücke, sind kräftig angestiegen. © REUTERS

Viele Jahrzehnte lang kam das Dengue-Virus fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen vor. Jetzt häufen sich gemeldete Dengue-Fieber-Fälle in Berlin.

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Die Globalisierung und die große Reiselust machen's möglich: Das Dengue-Fieber findet nach und nach seinen Weg nach Deutschland. Und zwar als "Souvenir" vom Urlaubsort. Mit Beginn der Mückensaison bestehe sogar mittel- und langfristig das Risiko, sich in Berlin anzustecken. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, könne die bereits in der Hauptstadt nachgewiesene Asiatische Tigermücke das Virus von infizierten Menschen auf andere übertragen.

Im Video: "Enges Zeitfenster" - Seuchenexperte warnt vor gefährlicher Tigermücke

Höchste je übermittelte Dengue-Zahl in Deutschland

Die Zahlen mögen vielleicht nicht exorbitant wirken - verglichen mit früher lassen sie aber aufhorchen. Wurden in den Jahren 2015 bis 2019 durchschnittlich 18 Dengue-Fälle gemeldet, sind es seit Jahresbeginn bereits 39 bestätigte Fälle der Tropenkrankheit. Allein Ende März sollen 13 Fälle übermittelt worden sein, von denen aber noch 12 unbestätigt seien. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) ist das die höchste je übermittelte Zahl seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes 2001.

Einer der Dengue-Virus-Hotspots weltweit ist Brasilien. Aktuell erlebt das Land den schwersten Dengue-Fieber-Ausbruch seiner Geschichte. Seit Jahresbeginn wurden in dem südamerikanischen Land 1,9 Millionen wahrscheinliche Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Grund dafür dürften die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate sein. Unter diesem Wettermix könne sich die übertragende Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) besonders gut entwickeln.

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Betroffene, die sich mit Dengue-Fieber infiziert haben, klagen häufig über erhöhte Temperatur sowie starke Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen. Daher auch der oftmals gebräuchliche Name "Knochenbrecher-Krankheit". Menschen können sich generell durch Moskitospray und langärmlige Kleidung schützen.

Laut RKI leben weltweit fast vier Milliarden Menschen in Dengue-Fieber-Risikogebieten. Jährlich infizieren sich rund 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus. Die meisten Infektionen (etwa 75 Prozent) verlaufen ohne oder mit milden Symptomen. Betroffene erholen sich meist innerhalb weniger Tage.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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